Der Mann und das Meer

Arved Fuchs’ Leben ist existenziell mit dem Meer verbunden. Sein gesamtes Lebenswerk IST das Meer, seine Laufbahn SIND die Ozeane. Der Mann und das Meer, vermittelt über sein (Segel-)Schiff, das ihn seit dreieinhalb Jahrzehnten auf all seinen Wegen über das Meer begleitet. In einer regelrecht symbiotischen Beziehung mit der “Dagmar Aaen” hat er die Gewässer dieser Welt bei Wind und Wetter durchpflügt und dabei mit seiner kleinen, aber feinen Crew Marksteine in der Seefahrt gesetzt – etwa die bewusste monatelange Überwinterung in einer abgeschiedenen Bucht Grönlands, bei totaler Finsternis, eisiger Kälte, absoluter Stille und auf engstem Raum, bis das Schiff im Frühling wieder vom Eis freigegeben wurde. Zu all diesen Grenzerfahrungen in den arktischen und antarktischen Gewässern ist in den letzten knapp zwei Jahrzehnten eine drängende Botschaft hinzugekommen, die Arved Fuchs seinem Publikum und der Öffentlichkeit eindringlich vor Augen hält: Gerade im hohen Norden schreitet der Klimawandel mit einer eklatanten Erhöhung der Meerestemperaturen unerbittlich voran und bringt das Packeis im Nordpolarmeer und die Gletscher auf Grönland immer rascher zum Schmelzen. Für Arved Fuchs bedeutet dies die Selbstverpflichtung, seine Erfahrung, sein Wissen und letztlich all seine Möglichkeiten der Logistik rund um seine “Dagmar Aaen” in den Dienst der Wissenschaft zu stellen, wie er am Beispiel der UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung illustriert. 23 von ihm verfasste Buchtitel über seine Abenteuer, Expeditionsreisen und Forschungsfahrten legen ein beredtes Zeugnis seiner weltweiten Tätigkeit als Botschafter für eine dauerhafte Bewahrung der Arktis und die Rettung des Menschen vor sich selbst ab – eine Botschaft, die auch das Passauer Publikum mit großen Ovationen für den Mann und das Meer honoriert.

Fotos: Florian Stelzer