Die Gunst der Fuge

Die Gunst der Fuge

Ein wundersamer, wunderbarer Blick in Fugen, Ritzen, Spalten, Nischen und Schlupfwinkel – als dieses entpuppte sich Prof. Michael Hohlas Vortrag über die wahren Pioniere auf dieser Welt, die Pflanzen, die mit scheinbar nichts auskommen, über die man achtlos hinweggeht oder über die der Straßen- und Eisenbahnverkehr der Gegenwart hinwegdonnert. In den unscheinbaren Ecken und Winkeln dieser Welt, dort liegt die große Chance für die ganz Kleinen. Und der Vortrag ging weiter, über diese Winzlinge und ihre mannigfaltige Ästhetik hinaus bis zu den vielen anderen Fugen in unserem Sprachgebrauch, in der Architektur, in der Musik und in unserem Leben. Von Fügungen, dem “Aus den Fugen geraten”, dem Wert alter Mauern und dem Zerstören von innerstädtischer Vielfalt durch übertriebenen Sauberkeitssinn war die Rede in Prof. Hohlas einfühlsamen wie humorvollen Ausführungen, die mit köstlicher Subtilität gewürzt und verfeinert waren. Und zum Schluss, passend zu diesem Adventsabend, das Plädoyer für mehr Achtsamkeit, Gelassenheit und Beschaulichkeit als wertvolle Kontrapunkte unseres Alltags, getragen von Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“, BWV 1080, und einem alten japanischen Haiku, ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert: „Komm, lass uns schlafen gehen! Das neue Jahr ist eine Sache von morgen“ (Buson 1715–1783). Danke, Prof. Michael Hohla, und danke an den Naturwissenschaftlichen Verein Passau unter Dr. Willy Zahlheimer, der aufs Neue eine vortreffliche Auswahl des GeoComPass REGIONAL-Referenten
unter Beweis gestellt hat!

 

 

Gruppenfoto (Ina Voshage):
Prof. Dr. Werner Gamerith, Prof. Michael Hohla, Dr. Willy Zahlheimer,
Prof. Dr. Dieter Anhuf (v.l.)

Fotos (Michael Hohla):
Einsame Pflasterritzen-Petunie an der Passauer Innpromenade
Mexikanische Chia (Salvia hispanica) in Passau

 

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