Südtirol – wirtschaftliches Erfolgsmodell an der Sonnenseite der Alpen: GeoComPass UNTERWEGS
Die GeoComPass-Pfingstexkursion 2019 nahm sich kein „exotisches“ Ziel vor, sondern eine Region, die bestens bekannt zu sein scheint: Südtirol – auch von vielen bayerischen Urlaubern, Touristen und Kennern regelmäßig durchquert, aufgesucht und genossen. Doch mit GeoComPass wird auch hier Unbekanntes aufgetan, Neues vor Augen geführt, dem Besonderen Platz eingeräumt, das Authentische aufgespürt, das Lokale gewürdigt. Bereits am Brenner wurde die Gruppe vom Bürgermeister der gleichnamigen Gemeinde, Dr. Franz Kompatscher, begrüßt und mit den Herausforderungen dieses Transitorts zwischen den Kulturen vertraut gemacht. Das Thema Verkehr kam in einer Ausstellung und einem Vortrag über den Brennerbasistunnel in der Burg Franzensfeste ausführlich zur Sprache.
Schon am ersten Abend in Bozen gab es ein mächtiges Willkommen durch den langjährigen Südtiroler Landeshauptmann, Dr. Luis Durnwalder, der in einem flammenden Vortrag die wichtigsten Entwicklungslinien des Landes in den letzten einhundert Jahren eindrucksvoll, wortgewaltig und mit vielen persönlichen Beispielen aus vier Jahrzehnten Landespolitik skizzierte. Eine bessere Grundlage für die nächsten fünf Tage „Südtirol intensiv“ wäre nicht vorstellbar gewesen, und mit dem Eindruck dieser Begegnung ging es dann ins Land und in nahezu alle seine Städte: Bozen, Meran, Brixen, Sterzing und auch das kleine Glurns an der Grenze zur Schweiz und nicht weit von Österreich entfernt. Eindrucksvoll dort die Expertise und persönlichen Berichte von Dr. Paul Rösch (Bürgermeister der Stadt Meran und Gründer des Touriseums), Johannes Graf von Trapp (Burgherr der Churburg oberhalb von Schluderns), Alois Riedl (ehem. Bürgermeister der Stadt Glurns), Dr. Paula Bacher (Städträtin der Stadt Brixen) und Prof. Dr. Josef Gelmi (Kirchen- und Kunsthistoriker in Brixen). Dazu viele köstliche Anekdoten und Einblicke in das klösterliche Leben durch Herrn Martin (Augustinerchorherr im Kloster Neustift) und in die wirtschaftliche Bedeutung des Stifts durch den Verwalter Dr. Fabian Schenk, Besichtigungen wirtschaftlicher Leitbetriebe, wie des Seilbahnbauers Leitner in Sterzing, und ein Besuch der Obstgenossenschaft OVEG in Prad am Stilfser Joch mit Direktor Markus Niederegger, damit Südtirol auch in dieser Hinsicht, nämlich als größtes Obstbaugebiet Europas mit hoher Exportorientierung, verstanden werden kann. Schlag auf Schlag also, mit hoher Taktung, ging es für die Passauer Gruppe in die Südtiroler Täler und Seitentäler, wobei natürlich auch ein exquisiter Besuch bei „Ötzi“ (fast eine Privataudienz vor dem Eisschrank der Gletschermumie) nicht fehlen durfte. Zum Abschluss dann noch ein Blick auf die oft vergessene, aber sehr dynamische und mindestens dreier Sprachen mächtige Gruppe der Dolomitenladiner, dargestellt durch Dr. Bruno Senoner (ehem. Bürgermeister) und Moritz Demetz (Bürgermeister) in St. Christina in Gröden, vor der majestätischen Kulisse von Sella- und Langkofel-Massiv. Es kann sich glücklich schätzen, dieses Land mit seiner Autonomie, an der kulturellen Schnittstelle zwischen Nord und Süd.
Bildnachweis: Werner Gamerith