Einblicke in die Hochschularbeit von PaNGeo in Pandemiezeiten

Einblicke in die Hochschularbeit von PaNGeo in Pandemiezeiten

Die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betreffen auch unser Studierendenleben. Was Corona im Bildungswesen anrichtet, gleicht einer mittelprächtigen Katastrophe: umfangreiche Ergebnisse aus einer von GeoDach e.V. (Vertretung deutschsprachiger Geographiestudierender) im Sommer 2020 durchgeführten Befragung unter Geographiestudierenden in Deutschland weisen auf eine starke Diskrepanz der Qualität von Präsenz- und digitaler Lehre hin. Die Verantwortung dafür liegt nicht allein bei den Dozierenden, sondern ist auch auf die abnehmende Motivation bei Studierenden zurückzuführen, die sich aufgrund erhöhter Bildschirmzeiten, fehlender sozialer Kontakte sowie technischer Beschränkungen, z.B. mangelhafter Breitbandausbau, ergibt.

Auch das studentische Leben außerhalb des Hörsaals ist vehement eingeschränkt. Vor allem außeruniversitäre Weiterbildungsmöglichkeiten entfallen – darunter auch die von den Passauer Studierenden geschätzten GeoComPass-Veranstaltungen. Das Fehlen der GeoComPass-Vorträge spüren auch wir als Hochschulgruppe deutlich: Zum einen fehlt die finanzielle Unterstützung, die wir normalerweise durch den Verkauf von Speisen und Getränken vor Beginn der Vorträge auf Spendenbasis erhalten. Zum anderen wird uns eine wichtige Plattform genommen, um Werbung für unsere Hochschulgruppe zu machen und so beispielsweise neue Mitglieder zu akquirieren.

Des Weiteren belastet die Studierenden die große Unsicherheit hinsichtlich der Planung ihres Studienverlaufs. Besonders die ausfallenden Exkursionen sind problematisch, da sie fast die einzige Möglichkeit darstellen, die theoretisch behandelten Studieninhalte um praktische Erfahrungen zu erweitern. Exkursionen sind ein wesentlicher Bestandteil der geographischen Ausbildung, denn die Geographie ist eine Erfahrungswissenschaft. Ähnlich wie bei GeoComPass-Exkursionen sind Exkursionen im Rahmen des Curriculums für Studierende und Geographieinteressierte unverzichtbar, da sich so geographische Themen vor Ort erleben und erfahren lassen. So musste leider auch die jährliche, für das Nikolaus-Wochenende geplante Exkursion in den Bayerischen Wald ausfallen. Dieses „Hütten-Wochenende in Abtschlag“ ist für viele Studierende mittlerweile liebgewonnene Tradition. Dieses Jahr schwelgen wir daher lediglich in Erinnerungen an die schöne Zeit, die wir letztes Jahr mit vielen anderen PaNGeos in Abtschlag verbringen durften.

Um dem Entfall der Exkursionen entgegenzuwirken, nahmen wir unsere Studierenden kürzlich mit auf eine virtuelle Exkursion in die Eifel, die uns netterweise von der Fachschaft Geographie der RWTH Aachen zur Verfügung gestellt wurde. So konnten die Studierenden auch während der Pandemie einen Einblick in die Welt der Geographie erhalten. Darüber hinaus organisierten wir im Sommer- wie im laufenden Wintersemester eine Vielzahl alternativer Aktivitäten: darunter ein Geo-PubQuiz, bei dem unsere Mitglieder ihre fachwissenschaftlichen Kenntnisse unter Beweis stellen durften, oder auch virtuelle Spieleabende, um die sozialen Kontakte innerhalb der Studierendenschaft aufrechtzuhalten. So oder so bleibt uns, wie vielen anderen in der aktuellen Situation, nur die Möglichkeit, mit Hilfe von Online-Plattformen ein Alternativprogramm anzubieten.

Trotz der vielen negativen Begleiterscheinungen lassen sich auch positive Effekte verzeichnen. Beispielsweise wenden sich unsere Kommiliton/innen mit ihren Fragen und studentischen Anliegen mittlerweile häufiger an uns, d.h. wir vermitteln als Vertretung der geographischen Studierendenschaft vermehrt zwischen Studierenden und Dozierenden. Dadurch konnten wir nicht nur eine engere Verbindung zu unserem Fachbereich herstellen, sondern zugleich mehr Vertrauen in uns als Sprachrohr der Studierenden aufbauen.

Abschließend hielt das Jahr noch eine weitere positive Überraschung für PaNGeo bereit. Herr Dr. Thomas Pricking, der einst zusammen mit dem ehemaligen Lehrstuhlinhaber für Anthropogeographie, Prof. Dr. Ernst Struck, zur Etablierung der Geographie in Passau beitrug, wird uns seine Sammlung der Geographischen Rundschau und einer Vielzahl an Fachliteratur (publiziert zwischen 1980-2018) zur Verfügung stellen. Diese Spende ermöglicht es uns, unseren Studierenden eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, sobald die Pandemie vorbei ist. Trotz aller Widrigkeiten sehen wir positiv in die Zukunft und hoffen, dass bald alles wieder seinen gewohnten Lauf nimmt und wir uns somit schon bald vor Hörsaal 9 wiederbegegnen können.

Wir wünschen allen GeoComPass-Mitgliedern eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund!

Ihr Passauer Netzwerk der Geographiestudierenden

 

Bildnachweis: PaNGeo

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