REFERENT/IN
Eitel, Bernhard
Prof. Dr.Start
8. November 2010 - 19:00
Ende
8. November 2010 - 21:00
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Innstraße 31, 94032 Passau View mapSeit der Entdeckung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dass sich Erdklima verändern kann, steht die Frage der Beeinflussung von Mensch, Gesellschaft und Kultur durch sich verändernde Umweltbedingungen im Raum. Zuweilen unversöhnlich standen sich zwei wissenschaftliche Paradigmen gegenüber: die des auf dem Darwinismus basierenden Geo- oder Naturdeterminismus und andererseits die Vorstellung, dass menschliches Handeln und damit die Kulturentwicklung allein vom freien Willen des Menschen abhängt. In Zeiten globalen Wandels wird diese Frage nach wie vor kontrovers diskutiert. Der Referent, amtierender Rektor der Universität Heidelberg, wird der Frage nachgehen, warum gerade während der vergangenen ca. 12.000 Jahre sich die Kulturentwicklung beschleunigt und ausdifferenziert hat. Neueste Forschungsergebnisse aus Peru und China belegen dabei, dass die Trockengebiete und vor allem die Wüstenrandgebiete als “Hot Spots der Kulturentwicklung” verstanden werden können. Beispiele sowohl aus der Alten, wie auch aus der Neuen Welt machen deutlich, dass Umweltumbrüche und Schübe in der Kulturentwicklung zeitlich zusammenfallen. Dabei wird deutlich, dass Mensch und Natur wohl weniger sich gegenüberstehende Größen darstellen, sondern vielmehr zwei Komponenten eines Mensch-Umwelt-Systems.
Bildnachweis: Colegota | http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nazca-lineas-astronauta-c01.jpg?uselang=de |