Pro und Contra Tourismus – Globale Trends und Regionale Effekte

GeoComPass THEMA | Welche Prognosen erhält der weltweite Tourismus? Welche Ziele erfahren verstärkt Zulauf, welche müssen um Gäste ringen? Auf globaler Ebene werden die Karten neu gemischt.

GeoComPass THEMA | Welche Prognosen erhält der weltweite Tourismus? Welche Ziele erfahren verstärkt Zulauf, welche müssen um Gäste ringen? Auf globaler Ebene werden die Karten neu gemischt.

REFERENT/IN

Job, Hubert
Prof. Dr.

Start

31. Oktober 2011 - 19:00

Ende

31. Oktober 2011 - 21:00

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Innstraße 31, 94032 Passau   View map

Der globale Tourismus hat in den letzten zwei Jahrzehnten phänomenal zugenommen (besonders in Südostasien und in den Entwicklungsländern), trotz kurzzeitiger Rückschläge wegen politischer Unruhen, Pandemien oder wirtschaftlicher Krisen. Die UNWTO prognostiziert eine Verdoppelung der derzeitigen Ankünfte im internationalen Reiseverkehr bis zum Jahr 2020 auf 1,6 Milliarden. Als Motoren diese Entwicklung können gelten: stetes Wirtschaftswachstum, flexiblere Arbeitszeiten, demographische Verschiebungen mit einem höheren Anteil der Bevölkerung im Pensionsalter und einem größeren psychologischen Bedarf an Freizeit. Solche Vorhersagen basieren unter anderem auf der Annahme einer zunehmenden Reiseintensität in den Schwellenländern infolge einer wachsenden und breiteren Mittelschicht, insbesondere in den BRIC-Staaten. Schon jetzt befinden sich z.B. zwei chinesische Fluggesellschaften unter den Top Five weltweit in Bezug auf national und international transportierte Passagiere. Betrachten wir ein touristisches Segment näher: Bereits 1998 schätzte die UNWTO, dass der Naturtourismus zu den Schutzgebieten für etwa 20% aller (internationalen) touristischen Ausgaben verantwortlich war. In vielen Ländern ist dieser Naturtourismus zu einem wesentlichen Exportsektor herangewachsen, z.B. in Costa Rica, Kenia und Australien. So erklärt die UNWTO, dass in 46 von 50 „least developed countries“ Tourismus die hauptsächliche Quelle für Devisen ist. Naturtourismus bringt Geld, das in zumeist abgelegene strukturschwache Regionen, in denen diese Schutzgebiete häufig liegen, fließt. Er sorgt somit für ökonomische Entwicklungsmöglichkeiten lokaler indigener Ethnien der ländlichen Peripherie. Neben dem Pro gibt es auch Contras, denn Managementansätze im Naturtourismus sind vielschichtig. Nicht nur die Entwicklung der lokalen und nationalen Ökonomien, sondern auch die Befriedigung des Erholungsbedürfnisses und Naturschutzanliegen müssen bedient werden. Oftmals stehen die verschiedenen Ziele im Konflikt miteinander, z.B. im Falle von ansteigenden Besucherzahlen, die dann zunehmend für soziale und ökologische Probleme sorgen – auf lokaler wie auf globaler (z.B. durch den Ausstoß von Treibhausgasen durch den Flugverkehr) Maßstabsebene.

 

Bildnachweis: By Thomas Fuhrmann (Own work) CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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