REFERENT/IN
Borsdorf, Axel
Prof. Dr.Start
24. Oktober 2005 - 19:00
Ende
24. Oktober 2005 - 21:00
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Innstraße 31, 94032 Passau View mapLateinamerika galt lange Zeit nicht nur als der am stärksten verstädterte Kulturerdteil, die Idee der Stadt war dort so präsent, dass Autoren die kulturelle Vielfalt Lateinamerikas in den Städten verankert sahen, also den iberoamerikanischen Kulturraum „im Spiegel seiner Städte“ interpretieren konnten. Weil die Städte so lebendige Kristallisationspunkte des wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Lebens waren, spiegeln sich tatsächlich bis heute alle wichtigen Veränderungen auf diesen Gebieten in der gebauten Umwelt. Dabei erfuhren die riesigen Stadträume Lateinamerikas gerade in den letzten Jahren gravierende Umstrukturierungen. Unter dem Einfluss der Globalisierung, aber auch eigenständiger Entwicklungen, hat die Tendenz zum sozialen Ausschluss, zur funktionalen Zersplitterung und zur Umkehr früherer Gegensätze stark zugenommen. Ob die Anlage von großen, ummauerten, mit bewachten Stadttoren versehenen und nur über private Autobahnen erreichbaren Wohnanlagen mit weit mehr als 50.000 Einwohnern noch der einstigen Stadtidee Lateinamerikas entspricht oder vielmehr das Gegenstück dazu darstellt, wird in diesem Vortrag diskutiert. Die bisherige stufenartige Stadtentwicklung seit der Kolonialzeit dient hierbei als Bezugsrahmen.
Bildnachweis: Jonathan Olsson (Eigenes Werk) GFDL, CC-BY-SA-3.0 oder CC BY 2.5, via Wikimedia Commons