REFERENT/IN
Samimi, Cyrus
Prof. Dr.Start
27. Januar 2014 - 19:00
Ende
27. Januar 2014 - 21:00
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Innstraße 31, 94032 Passau View mapDas arabische Wort Sahel heißt Ufer und steht für die Region, die südlich an die Sahara anschließt und sich vom Roten Meer bis zum Atlantik erstreckt. Der Sahel zählt zu den Hotspot-Regionen des weltweiten Umwelt- und Klimawandels. Ausgelöst wurde diese Debatte durch die großen Dürrekatastrophen der 1970er und 1980er Jahre und einen generellen Rückgang des Niederschlags seit dieser Zeit. Eng mit dieser Entwicklung verbunden ist der Begriff Desertifikation. Inzwischen hat sich die Niederschlagssituation etwas entspannt und in weiten Regionen des Sahel scheint sich die Vegetation deutlich zum Besseren entwickelt zu haben, so dass schon vom „Greening Sahel“ gesprochen wird. Allerdings stehen auch aktuell nicht langfristige Entwicklungen im Zentrum der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion, sondern immer wieder klimatische Extremereignisse, in den Medien oft übertrieben dargestellt. Neben dem Diskurs über Klimaveränderungen stehen Fragen der Landnutzungsänderungen, die enge Kopplungen mit dem Klimasystem aufweisen, im Fokus. Als mögliche Konsequenzen des Umweltwandels, Klima und Landnutzung werden sogenannte Umweltflüchtlinge konstatiert. Leider erfolgt auch diese Debatte oft undifferenziert und positive Prozesse der Umweltveränderung, die auch entkoppelt von der Klimavariabilität ablaufen, finden in der Diskussion wenig Beachtung. Nach einem allgemeinen Überblick über den Sahel, dessen Klimageschichte und jüngere Klimavariabilität wird anhand von zwei Fallbespielen erläutert, wie sich die Klimavariabilität auf der lokalen Maßstabsebene darstellt und welche Zusammenhänge zwischen Klima, Landnutzung und Vegetationsveränderung bestehen. Das erste Fallbespiel liegt in Mali, in der Region Bandiagara, das zweite im Senegal bei Linguère.
Bildnachweis: von David Sessoms CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons