REFERENT/IN
Rothfuß, Eberhard
Prof. Dr.Start
16. Januar 2017 - 19:00
Ende
16. Januar 2017 - 21:00
Address
Innstraße 31, 94032 Passau View mapWeltweit lebt fast ein Drittel der Stadtbevölkerung in Slums, in den Entwicklungs- und Schwellenländern knapp die Hälfte. Es ist zu erwarten, dass in drei Jahrzehnten etwa zwei Milliarden Menschen in prekären Stadträumen leben werden. Ist dies ein Szenario einer urbanen Katastrophe oder lassen sich aus dieser Entwicklung auch Lösungen ableiten? Die Slums „funktionieren“ fast ausschließlich durch lokale Selbstorganisation ihrer Bewohner, die nicht nur mit Spontaneität, Informalität und Chaos assoziiert werden darf. Informalität, also die Abwesenheit staatlich-formaler Steuerung, wird oft durch andere, teilweise verborgene Formen und Mechanismen gemeinschaftlicher Selbstregelungen im Alltagsleben kompensiert. Der Vortrag zeigt, dass auf viele Probleme in den Slums auch praktische und innovative Lösungen gefunden werden, von denen auch die Industriestaaten fundamental lernen können. Nur in gemeinsamer Anstrengung und Solidarität mit einer global verstandenen urbanen Gesellschaft kann es gelingen, etwa den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Denn, frei nach Fernand Braudel: Das Schicksal der Welt wird in den Städten entschieden.
Bildnachweis: Alex Proimos from Sydney, Australia (Living in Outskirts of Lima, Peru)CC BY 2.0 via Wikimedia Commons