REFERENT/IN
Marschner, Bernd
Prof. Dr.Start
24. November 2014 - 19:00
Ende
24. November 2014 - 21:00
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Innstraße 31, 94032 Passau View mapIm Nahen Osten liegt das Angebot an jährlich erneuerbaren Süßwasserressourcen mit 130 m³ pro Person (Palästina) und 350 m³ (Israel) weit unter dem von der Weltbank definierten Index von 1.000 m³ für Wasserknappheit. Während Bevölkerungswachstum und zunehmender Wohlstand zu steigendem Wasserbedarf führen, prognostizieren die globalen Klimamodelle für die Region ein abnehmendes Wasserangebot infolge geringerer Niederschläge und erhöhter Temperaturen, so dass sich die Knappheit verschärfen wird. Als weiteres Problem kommt hinzu, dass bereits heute die Grund- und Oberflächenwasserqualität durch Stoffeinträge aus Industrie und Landwirtschaft stark beeinträchtigt ist. Die Wasserkrise in der Region hat auch eine geopolitischen Dimension, da Israel rund 50% seines Wassers aus Vorkommen unter der Westbank und von den Golanhöhen bezieht, deren Kontrolle damit als überlebenswichtig angesehen wird. Als Ausweg aus der Wasserknappheit ist in Israel und Jordanien die Wiedernutzung von gereinigtem Abwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung seit langem üblich. Diese soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Dies ist aber je nach Abwasserqualität, Fruchtart und Standortverhältnissen nicht ohne Risiken, die im Vortrag näher erläutert werden. Als weiterer Aspekt einer Mehrfachnutzung von Wasser wird das Red Sea-Dead Sea-Kanalprojekt vorgestellt.
Bildnachweis: von Jean Housen (Eigenes Werk) GFDL oder CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons